Die 4 Seiten einer Nachricht

Kennst du bereits das Kommunikationsquadrat von Friedemann Schulz von Thun? In diesem Beitrag schauen wir genauer hin: Es geht darum, wie wir miteinander kommunizieren und wie wir Missverständnisse vermeiden können – sehr wichtig für jede Beziehung. Ich gehe genauer auf die einzelnen Seiten des Quadrates ein und zeige dir, wie du das Modell in der Praxis anwenden kannst.

1. Was ist das Kommunikationsquadrat von Friedman Schulz von Thun?

Dieses Modell ist ein wahrer Game-Changer, wenn es darum geht, effektiver und verständlicher zu kommunizieren. Aber was ist das Kommunikationsquadrat eigentlich genau?

Das Kommunikationsquadrat zeigt, dass eine Nachricht 4 Seiten haben kann. Sendende und Empfangende können demnach die gleiche Äusserung in anderer Art und Weise auffassen und das kann zu Missverständnissen führen, da verschiedene Aspekte wie Tonfall oder Gestik einen Einfluss auf die Nachricht haben. Jede der vier Seiten hat ihre eigene Bedeutung und beeinflusst die Wahrnehmung und Interpretation der Nachricht.

Das sind die 4 Seiten: 

  • Sachebene (worüber informiere ich)    
  • Appell (Was möchte ich erreichen)     
  • Beziehungshinweis (Wie stehe ich zum Empfänger)     
  • Selbstkundgabe (Was zeige ich von mir)

Wenn wir das Modell verstehen, hilft es uns dabei, unsere eigenen Botschaften bewusster zu formulieren und die Nachrichten anderer besser zu verstehen. Aber warum ist das so wichtig? Ganz einfach: Missverständnisse und Konflikte entstehen oft durch unklare oder ungenaue Kommunikation. Mit dem Kommunikationsquadrat können wir solche Situationen vermeiden und stattdessen eine klare und erfolgreiche Kommunikation aufbauen. 

2. Was bedeuten die vier Seiten des Quadrates

Wenn wir miteinander kommunizieren, geschieht dies immer auf vier verschiedenen Ebenen. Jede dieser Ebenen hat einen bestimmten Zweck und trägt zum Gesamtzusammenhang der Nachricht bei. Diese vier Ebenen sind Inhalt, Beziehung, Selbstoffenbarung und Appell.

  1. Sachinhalt: Der Sachinhalt ist die objektive Information, die in einer Nachricht vermittelt wird. Dies ist die Ebene, auf der wir unsere Gedanken und Ideen mitteilen. Wir teilen unsere Informationen, Fakten und Meinungen mit anderen.
  2. Appell: Der Appell ist die Aufforderung, die der Sender an den Empfänger richtet. Auf dieser Ebene machen wir eine Aussage darüber, was wir von unserem Gesprächspartner erwarten oder wollen. Wir können eine Bitte oder eine Anforderung stellen.
  3. Beziehung: Der Beziehungshinweis ist die Art und Weise, wie der Sender die Beziehung zum Empfänger sieht. Wir können unsere Gefühle, Bedürfnisse und Erwartungen mitteilen. Wir können auch zeigen, ob wir unseren Gesprächspartner respektieren oder ablehnen.
  4. Selbstoffenbarung: Die Selbstkundgabe ist der subjektive Teil einer Nachricht. Auf dieser Ebene offenbaren wir etwas über uns selbst, wie wir fühlen und wir uns sehen. Wir können unsere Motive, Absichten und Gefühle preisgeben.

Wenn du weisst, dass jede Nachricht diese vier Ebenen enthält, kannst du dich darauf konzentrieren, alle Ebenen klar und deutlich zu kommunizieren.

Hier sind ein paar Tipps für eine effektive Kommunikation:

  • Achte darauf, dass du alle vier Ebenen deiner Nachricht klar und deutlich kommunizierst.
  • Sei dir deiner eigenen Bedürfnisse und Wünsche bewusst und kommuniziere diese offen und ehrlich.
  • Achte auf die Bedürfnisse und Wünsche des Empfängers und versuche, diese zu berücksichtigen.
  • Sei respektvoll und wertschätzend in deiner Kommunikation.
  • Nutze Tools wie das Kommunikationsquadrat um deine Kommunikation zu verbessern

3. Wie wird dieses Modell in der Praxis angewendet?

Die Theorie haben wir durch – aber wie kannst du das Kommunikationsquadrat von Friedman Schulz von Thun in der Praxis anwenden? 

Die Zauberformel: Eine Aufgabe auf jeder Ebene

Es ist wichtig, dass in einem Verein Aufgaben auf allen Ebenen des Kommunikationsquadrats erfüllt werden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die verschiedenen Bedürfnisse der Mitglieder adressiert werden und Kommunikation effektiv stattfindet.

Auf der Beziehungsebene ist es zum Beispiel wichtig, dass die Mitglieder des Vereins sich gegenseitig respektieren und unterstützen. Dies schafft Vertrauen und Harmonie innerhalb der Gruppe. Gleichzeitig sollten auch Konflikte offen angesprochen und gelöst werden, damit es nicht zu Missverständnissen oder Unzufriedenheit kommt.

Auf der Inhalts- bzw. Sachebene ist es notwendig, gemeinsame Ziele zu definieren und Regeln für das Miteinander im Verein festzulegen. Dies gibt den Mitgliedern Sicherheit und Orientierung und erleichtert die Zusammenarbeit bei Projekten oder Aktionen. Darüber hinaus sollte regelmäßig über Erfolge oder Misserfolge informiert werden, um Transparenz zu schaffen und die Motivation hoch zu halten.

Auch auf der Selbstoffenbarungs- bzw. Appellebene ist es relevant, bestimmte Verhaltensweisen oder Positionierung im Verein zu kommunizieren, damit alle Beteiligten diese verstehen und umsetzen können. So können beispielsweise Werte wie Toleranz oder Offenheit vermittelt oder Regeln für den Umgang mit Social Media vorgegeben werden.


Fazit

Das Kommunikationsquadrat von Friedman Schulz von Thun ist ein nützliches Werkzeug, um bessere Interaktionen und Verständnis zu schaffen!

Wenn du eine Nachricht sendest, achte darauf, dass du klar und deutlich bist und dass du deine Botschaft auf eine Art und Weise formulierst, die für den Empfänger leicht zu verstehen ist.

Wenn du Feedback erhältst, solltest du es als Chance sehen, um deine Kommunikation zu verbessern und um sicherzustellen, dass deine Botschaft richtig verstanden wird.

Also, probiert es aus und lasst mich wissen, wie es bei euch geklappt hat!


Quellen:
Krogerus/Tschäppeler – Das Kommunikationsbuch, 2018
https://www.schulz-von-thun.de/die-modelle/das-kommunikationsquadrat

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